»Gerne denke ich an die Zeit in Braunschweig zurück. Morgendliche Trainings mit einem Trainer aus Rumänien standen an der Tagesordnung. Liviu hat mir sehr viel auf meiner insgesamt 20-jährigen Karriere mitgegeben. Das rechne ich ihm hoch an.«
»Gerne denke ich an die Zeit in Braunschweig zurück. Morgendliche Trainings mit einem Trainer aus Rumänien standen an der Tagesordnung. Liviu hat mir sehr viel auf meiner insgesamt 20-jährigen Karriere mitgegeben. Das rechne ich ihm hoch an.«
»Die Disziplin und Kontinuität war immer von höchster Bedeutung. Dementsprechend habe ich im weiteren Verlauf meiner Karriere, nie aufgehört zu arbeiten, wie ich es aus Braunschweig gewohnt war. An etwas, an das ich mich immer erinnern werde ist, als ich einen Gamewinner in der 2. Bundesliga vergeben habe. Liviu hat mich gleich im nächsten Spiel wieder in die Situation gebracht und mir die Chance wiedergegeben, den Gamewinner zu treffen«
»Liviu hat mein Talent erkannt und mich dementsprechend gefördert und gefordert, mirChancen gegeben, mich verbessert und mit seiner harten aber warmherzigen Art zu einem besseren Spieler geformt. Braunschweig war eine schöne Zeit, wir hatten eine junge und hungrige Truppe mit tollen Persönlichkeiten: Benni Lotze, Flavio, Wempe, Didier, Jan Lipke, Leo, Nico … und und und.«
»Es war eine wichtige Erfahrung für meine sportliche Karriere und für mein Leben, Liviu Calin kennengelernt zu haben und von ihm trainiert zu werden. Eine tolle Person und großartiger Trainer. Die zwei Jahre mit ihm waren sehr wichtig für mich. Von da an ging es mit meiner Karriere stetig bergauf und das verdanke ich auch ganz klar ihm.«
»…2001 saßen dann Livio und Rüdiger Schmidt (Oskar Kämmer Schule) bei uns zuhause in Moers auf dem Sofa und wir besprachen unsere gemeinsame Zukunft. Mit dem Start in Braunschweig begann dann meine basketballerische, aber auch meine schulische Ausbildung zum Bürokaufmann bei der Oskar Kämmer Schule …«
»Liviu war 5 Jahre mein Coach und hat mich fürs Leben und nicht nur für den Sport geschult. Die Umstellung in den Profisport bei Liviu war sehr hart aber fair. Und dafür schätze ich ihn sehr. Er hat immer seine Linie gehabt und sich nie für irgendjemanden verstellt. Ich habe hunderte Erinnerungen an 5 prägende tolle Jahre.«
»Liviu wurde von Jugendspielern gefürchtet, weil er uns immer auf den Boden zurückgeholt hat. Dies kam nicht so gut an bei 14- bis 20-Jährigen, die schon Nationalmannschaft spielten und Geld verdienten. Herbstcamps haben unglaublich Spaß gemacht, habe dort auch Freundschaften fürs Leben geschlossen.«
»Am meisten sind mir die harten Trainingseinheiten mit Liviu in Erinnerung geblieben. Es war immer extrem fordernd, aber nach dem Training hatte Liviu auch immer ein offenes Ohr. Ich muss immer noch schmunzeln, wenn ich daran denke, wie Liviu oft auf Deutsch unbewusst witzige Sätze und Wörter von sich gegeben hat. Sätze wie „machst du zur Strafe 20 Liegestühle“ (statt Liegestütze) oder „willst du sein Sternchen“ (statt Star) sind legendär.«
»Eng verbunden mit der Entscheidung für Braunschweig war das gute Verhältnis zu Liviu, den ich mit 12 Jahren als Landestrainer das erste Mal traf und entsprechend lange schon kannte. Auch die Gespräche mit dem BBL-Coach Henrik Dettmann waren sehr positiv. Besonders dankbar bin ich Liviu für seine spezielle Art des Forderns & Förderns. Er hat uns beigebracht, dass es nichts geschenkt gibt und wir für jeden Erfolg arbeiten und investieren müssen.«
»Insgesamt waren die zwei Jahre in BS super. Ich habe Abitur gemacht, sportlich konnte ich mich optimal entwickeln. Der Lohn war ein Stipendium an der University of Rhode Island, wo ich mit Lamar Odom und Cuttino Mobley gespielt habe. Wir haben es unter die 16 besten Teams in den USA geschafft.«
Die Idee zur besonderen Förderung von Basketballtalenten in Braunschweig ist in den 1980er-Jahren entstanden. Zu dieser Zeit herrschte hier eine gewisse Aufbruchsstimmung. Die erste Herrenmannschaft der SG Braunschweig war aus der Verbandsliga kontinuierlich in die Bundesliga aufgestiegen. Sie stellte das jüngste Team in der Bundesliga und bestand fast nur aus Spielern, die im eigenen Verein entwickelt worden waren.
Diese Entwicklung sollte nun verstärkt fortgeführt werden. Es gab in Braunschweig viele talentierte Jugendliche, die aber in ihrer sportlichen Entwicklung stagnierten. Es war klar, dass Talente, die leistungsorientiert Basketball spielen, mit einem entsprechenden Zeitumfang und großer Intensität möglichst täglich trainieren müssen. Der damalige Trainer der SG, Eckhard („Ecki“) Stein, und sein Sohn Lothar und ich entwickelten die Idee, Basketballtalente durch zusätzliches individuelles Training zu fördern, das neben dem Mannschaftstraining stattfinden sollte. Insbesondere die technischen, individual- und gruppentaktischen Elemente des Basketballs sind in dieser Trainingsform gut zu vermitteln.
Dieses Training sollte nicht nur Jugendlichen der SG, sondern auch für alle interessierten Talente aus Vereinen der gesamten Region Braunschweig – Wolfenbüttel – Salzgitter Spieler, angeboten werden. Als Organisationsform für dieses Vorhaben gründeten wir den Verein „Leistungssportzentrum Basketball Braunschweig (LBB). Das Problem war, dass es zu diesem Zeitpunkt keine notwendige Einbindung von Training und Wettkampf in die schulische Ausbildung gab. Aus diesem Grund machten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Partnerschule für unser Vorhaben, an der Schul- und Leistungssportinteressen miteinander verbunden werden konnten. Recht schnell entstand eine Kooperation mit der Jugenddorf Christophorusschule, die als ein Ganztagsgymnasium mit angeschlossenem Vollzeitinternat geführt wird. An dieser Schule konnten auswärtige Talente wohnen, integriert in den Stundenplan trainieren, bei Hausaufgaben betreut werden und ggf. Nachhilfeunterricht erhalten.
Der Hauptsitz des LBB befand sich mit einem Büro- und Besprechungsraum in der Jugenddorf Christophorusschule. Das Training fand in der Sporthalle dieser Schule statt. Sämtliche Räume, die das LBB nutzte, wurden von der Schulleitung kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Training fand in der Regel in der Mittagspause der Schule statt. An der Gründung des LBB waren die schon genannten Personen Ecki und Lothar Stein und ich beteiligt.
Außerdem gehörten zu den Gründungsmitgliedern jeweils ein Vertreter des Deutschen Basketball Bundes (DBB), des Niedersächsischen Basketballverbandes (NBV), des Bezirksfachsverbandes Basketball Braunschweig sowie die Schulleitung der Jugenddorf Christophorusschule. Die ersten herausragenden Spieler, die im LBB gefördert wurden, waren als Angehörige der A- bzw. B-Nationalmannschaft Stephen und David Arigbabu. Stephen Arigbabu bestritt insgesamt 166 Länderspiele und ist heute als Trainer in der Bundesliga tätig.
Es war klar, dass wir zur Umsetzung unseres Förderkonzeptes einen herausragenden sportlichen Leiter brauchten. So kam der Kontakt mit Liviu zustande, der als Diplomtrainer in Rumänien ausgebildet worden war und sich im Jugendtraining profiliert hatte. Zwischen 1983 und 1991 war er für den rumänischen Basketballverband tätig und gehörte zum Trainerstab der U18-, U20- und A-Nationalmannschaft. 1991 übersiedelte Liviu nach Braunschweig und übernahm das Amt des Cheftrainers im LBB, dass er auch heute noch nach der Umbenennung des LBBs in die Dennis Schröder Basketball Academy innehat. Liviu förderte in Braunschweig unter anderem die Spieler Dennis Schröder, Daniel Theis, Dirk Mädrich, Robin Smeulders und Nils Mittmann.
Liviu hat sich in Braunschweig angekommen sofort auf die Arbeit gestürzt. Er organisierte den Trainingsbetrieb im LBB, machte Schulbesuche und erteilte hier Unterrichtseinheiten, führte in den Ferien Camps durch und bildete Trainer fort. Da zunächst keine passende Wohnung zur Verfügung stand, übernachtete Liviu in einem Minizimmer des Internates der Jugenddorf Christophorusschule. Für notwendige Fahrten stand ihm ein klappriger VW Käfer zur Verfügung, den ein Sponsor bereitgestellt hatte.
Das LBB hat als ein Baustein in der Talentschmiede Braunschweig dazu beigetragen, dass neben Dennis Schröder und Daniel Theis, die es bis in die NBA geschafft haben, eine Vielzahl von Spielern gefördert und zu Bundesligaprofis entwickelt wurden.
Klaus Wichmann, Gründungsmitglied
02. Oktober 2019
Einige Beispiele: